Die Beschreibung von Fibromyalgie ist bereits seit dem Altertum bekannt. Erste Überlieferungen einer genaueren Vermutung stammen aus dem Jahr 1816. Hier ging Scudamore von einem Entzündungsprozess im Bindegewebe aus und Balfour vermutete verhärtete Knötchen als Ursache. Auch im Jahr 1904 beschrieb der britische Neurologe Sir William Gowers mit der Bezeichnung „Fibrositis“ eine Fibromyalgie und vermutete ebenfalls eine Entzündung des Bindegewebes.
Ende der 1930er/Anfang der 1940er wurde als Fibromyalgie-Ursache ein entzündetes Bindegewebe in Verbindung mit einer Hyperlapsie vermutet. Diese Annahme wurde allerdings bereits 1944 widerlegt. 11 Jahre später brachte Lowman das erste Mal Überlegungen ein, die sowohl psychische als auch psychologische Ursachen einschlossen. Lowman nannte dieses Phänomen „Psychogenic Rheumatism“. 1972 trieb Smythe die Erkenntnisse über Fibromyalgie voran. Er erkannte, dass Schmerzen und Steifheit, welche über 3 Monate andauern, als auch Schlafstörungen und chronische Müdigkeit zum Krankheitsbild gehören. Er machte die Schlafprobleme verantwortlich für die depressive Grundstimmung von Patienten.
Mathies
Mathies hingegen ging ein Jahr später von einem mechanischen Konzept aus. Auf ihn geht der Begriff „generalisierten Insertionstendopathie“ zurück. 1976 wurde die Bezeichnung „Fibromyalgie“ von Hench erstmals benutzt und etablierte sich.
1986 hatte Smythe eine weitere Idee. Demnach handelt es sich bei der Fibromyalgie um übertragenden Schmerz. Hierfür würden das allgemeine Vorhandensein der Symptome und der Befall anderer Körperregion stehen. Seit dem Jahr 1990 prägen Theorien des American College of Rheumatology das Wissen und den Umgang mit Fibromyalgie. Salerno kam im Jahr 2000 zu der Erkenntnis, dass Betroffene über eine veränderte Schmerzwahrnehmung und Schmerzleitung verfügen.
Lange Geschichte und kein (Forschungs-)Ende
Bereits seit weit mehr als 100 Jahren ist Fibromyalgie bekannt und genauso lang wird bereits geforscht. Und dennoch sind bislang Ursachen oder Heilungschancen nicht bekannt. Ebenso war bis vor gar nicht langer Zeit die Existenz von Fibromyalgie äußerst umstritten. Betroffene wurden u.a. als Simulanten oder Hypochonder bezeichnet. In jüngster Zeit ist es mit modernsten bildgebenden Verfahren möglich z.B. deutliche Abweichungen in der Schmerzwahrnehmungen zu belegen.