Fibromyalgie-Leitlinie

Was ist eine medizinische Leitlinie?

Eine medizinische Leitlinie ist eine Niederschrift der Feststellungen und Erkenntnisse über eine Krankheit. Diese wird von Ärzten, Experten, Wissenschaftlern, Patienten und anderen Angestellten aus dem Gesundheitsbereich zusammengetragen und entwickelt. Die Leitlinie hat zum Ziel Ärzte und Betroffene bei einer angemessen Gesundheitsversorgung zu unterstützen.

Eine medizinische Leitlinie ist dabei nicht bindend und sollte stets individuelle an den Patienten angepasst werden.

Erreichbare Behandlungsergebnisse erhalten in der Leitlinie keine Wertung.

Der rechtliche Stand einer medizinischen Leitlinie

Im Gegensatz zu Richtlinien stellen Leitlinien keine Rechtsform dar, an denen Gerichte, Verwaltungen, Ärzte usw. gebunden sind.

Vielmehr handelt es sich um Empfehlungen, die individuell an den Patienten angepasst werden sollten. Allerdings kann eine unvernünftige oder gefahrenerhöhende Ignoranz Konsequenzen nach sich ziehen. Denn Ärzte sind verpflichtet im Interesse des Patienten zu handeln und Rechenschaft gegenüber (gesetzlichen) Krankenversicherungen abzulegen.

Die Entwicklung von Leitlinien

In Deutschland werden die verschiedenen Leitlinien von der Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), von verschiedenen Berufsverbänden und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) erarbeitet und festgelegt. Allen voran ist aber die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) führend in der Erarbeitung und Veröffentlichung.

Das System der AWMF besagt, dass eine Leitlinie vier Entwicklungsstufen durchläuft. Diese Stufen sind unterteilt von S1 bis S3. Wobei S3 Stufen qualitativ am höchsten einzustufen sind. S1 Leitlinien sind in einem informellen Konsens von einer Expertengruppe erarbeitet worden. Die meisten AWMF-Leitlinien entsprechen dieser Entwicklungsstufe.

Fibromyalgie Leitlinie

Die Fibromyalgie Leitlinie gibt Ärzten und Betroffenen Hilfestellungen zur Entscheidungsfindung im Bereich der Therapie und Gesundheitsvorsorge. Dabei steht stets der Erkrankte im Mittelpunkt. Es gilt seine gesundheitsbedingte Lebensqualität zu stabilisieren bzw. zu erhöhen. Angeraten sind in erster Linie bewegungstherapeutische Behandlungen wie beispielsweise Ausdauer- und Krafttraining, Tai-Chi, Yoga usw. Auch eine Psychotherapie kann eine Verbesserung herbeiführen. Die einzelnen Bausteine sind stets individuell an den Patienten anzupassen.

Eine medikamentöse Behandlung sollte gestartet werden, wenn die Bewegungstherapien nicht den gewünschten Erfolg bringen oder Symptome wie Schlafstörungen und Depressionen maßgeblich vorliegen. Auch bei starken Schmerzen sollte diese mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden.